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Verlag Vopelius

Thüringer Biographisches Lexikon, Lebenswege in Thüringen 4.Sammlung Beiheft 37 der Zeitschrift für Thüringische Geschichte

Thüringer Biographisches Lexikon, Lebenswege in Thüringen 4.Sammlung Beiheft 37 der Zeitschrift für Thüringische Geschichte

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Einführung in die vierte Sammlung, herausgegeben von Felicitas Marwinski

Die vierte Sammlung der Lebenswege in Thüringen stellt wieder Persönlichkeiten vor, die in der Vergangenheit auf den unterschiedlichsten Tätigkeitsfeldern gewirkt oder durch ihr Lebensschicksal Aufmerksamkeit erweckt haben. Aus der sagenhaften Zeit der Minnesänger grüßt Heinrich Hetzbolt von Weißensee
(Nr. 335), Kastellan auf der Runneburg, in unser Jahrhundert herüber, das „Autorenporträt“ in der Manessischen Liederhandschrift stellt ihn, den Namen interpretierend, als mutigen Jäger dar.
In der ersten Hälfte des 16. Jhs. wirkten Friedrich Myconius (Nr. 371) und
Georg Rörer (Nr. 379) im Dienste der lutherischen Reformation, Michael
Meyenburg (Nr. 365) und Apollo Wiegand (Nr. 398) aus Nordhausen erweisen sich im Bürgermeisteramt als geschickte Verwaltungsstrategen. Johannes Girbert (Nr. 324) und Johannes Clajus d. Ä. (Nr. 313), beides Gymnasialdirektoren in der freien Reichsstadt, spielten in der Geschichte der deutschen Grammatik eine Rolle. Nicolaus Stenger (Nr. 392), dem der Aufstieg aus dem Handwerker- in den Gelehrtenstand gelang, übte als Senior des Evangelischen Ministeriums in Erfurt Mitte des 17. Jhs. großen Einfluss auf das städtische Leben aus.
Eine außergewöhnliche Frau war Gräfin Katharina von Schwarzburg (Nr.
347), genannt die Heldenmütige. Das ihr innewohnende Rechtsgefühl befähigte sie, dem gefürchteten spanischen Heerführer Herzog Alba mutig die Stirn zu bieten und ihn selbstbewusst in seine Schranken zu weisen. Von der Fabel beeindruckt, griff Schiller bei einem seiner Aufenthalte in Rudolstadt die Begebenheit auf und sicherte damit für alle Zeiten Katharinas Nachruhm. Über das Leben der Gräfin Clara von Schwarzburg-Frankenhausen (Nr. 314) ist weniger Spektakuläres zu berichten. 60 Jahre lebte sie nach dem Tod ihres Gemahls (1598) bis 1658 auf ihrem Witwensitz Schloss Heringen, dabei verantwortungsbewusst um die Absicherung der Lebensverhältnisse von Anverwandten und Stadtbewohnern besorgt. Etwa zur gleichen Zeit wurde durch den Gothaer Gymnasialdirektor Andreas Reyher (Nr. 378) das Unterrichtswesen reformiert, die von ihm verfassten Schulbücher wurden in der eigens zu diesem Zweck errichteten Druckerei hergestellt und waren lange Jahre die Grundlage für das vorbildhafte Schul- und Bildungswesen, das sich seit der Mitte des 17. Jhs. im Sachsen-Gothaischen entfaltete.
Das Gothaer Hofleben zur Zeit der Herzogin Luise Dorothee (Nr. 357)
wird kurz gestreift und der Blick nach Frankreich gelenkt, von wo aus der in Paris lebende Diplomat Friedrich Melchior von Grimm (Nr. 332) eine „Correspondance littéraire“ führte, in der er regelmäßig über aktuelle Ereignisse berichtete und die eine überaus aufschlussreiche Quelle von großem kulturgeschichtlichem Wert darstellt......

Die Biographien führen im Einzelnen vor Augen, wie Zeit Geburt und Herkommen sind, wie unterschiedlich verlaufen können. Häufig beginnt es mit Privatunterricht Hauslehrer), es folgt der Einstieg in die sprachlich orientierte die allein den Besuch einer Universität ermöglichte. aber nur in einer Dorf- oder Stadtschule bzw. Volksschule erwerben können, bestand eine fast unüberwindliche Aufstieg. In Thüringen setzte allerdings schon eine Begabtenförderung mit Hilfe von Stipendien So wurde Johann Matthäus Bechstein (Nr. 302) von Gothaer Gymnasiums ermöglicht. Vielseitig naturwissenschaftlich konnte er sich während des Theologiestudiums an 1778/81, deren breiten Fächerkanon nutzend, vielseitig wurde ein ungewöhnlich produktiver naturwissenschaftlicher der die Forstlehranstalt in Dreißigacker bei Meiningen und bis zu seinem Tod (1822) leitete. Als akademische die Universität Jena bei den in dieser Sammlung vereinigten obenan, gefolgt von Leipzig, Göttingen, Halle und Wittenberg.

Die den Biographien eigene Wechselwirkung von lokal- und regionalgeschichtlichen Bezügen lässt gleichermaßen die fließenden Grenzen zwischen der Territorial- bzw. Landesgeschichte erkennen und darüber hinaus auch die globale Ausstrahlung thüringischen Leistungspotentials sichtbar werden.
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